Tulmimetostat (CPI-0209) ist ein in der Entwicklung befindliches Anti-Tumor-Medikament, das die Funktion der Proteine EZH2 und EZH1 (Enhancer of Zeste Homolog 1 und 2) hemmt. Tulmimetostat ist darauf ausgelegt, abnormalen Genaktivitäten entgegenzuwirken, die zur Entwicklung und zum Fortschreiten von Tumoren sowie zur Arzneimittelresistenz beitragen können.
Im September 2023 erhielt Tulmimetostat von der U.S. Food and Drug Administration (FDA) eine „Fast Track Designation“ für Patienten mit fortgeschrittenem, rezidivierten oder metastasierten, ARID1A-mutierten Endometriumkarzinom (Gebärmutterkrebs), die zumindest eine vorherige Therapie erhalten haben.
Tulmimetostat ist ein dualer EZH2/EZH1-Inhibitor der nächsten Generation in klinischer Entwicklung
Tulmimetostat wird als einmal täglich oral einzunehmende Behandlung getestet, die durch die Hemmung der epigenetischen Regulatoren EZH2 und EZH1 die normale Genexpression wiederherstellen soll. Tulmimetostat wurde entwickelt, um die EZH2-Inhibitoren der ersten Generation durch höhere Wirksamkeit, längere Halbwertszeit und Verweildauer am Zielort zu verbessern, was eine stärkere Antitumoraktivität ermöglichen könnte.
In einer klinischen Phase 1/2-Studie wurden mit Tulmimetostat bei stark vorbehandelten Patienten mit soliden Tumoren und Lymphomen erste Daten zur Antitumoraktivität erhoben. Eine Zwischenanalyse der Sicherheitsdaten deutet darauf hin, dass das Verträglichkeitsprofil von Tulmimetostat mit anderen EZH2-Inhibitoren und mit früheren Daten vergleichbar ist, allerdings werden weitere klinische Studiendaten benötigt und mit Spannung erwartet.
Abnorme EZH2- und EZH1-Aktivität fördert die Krebsentwicklung
EZH2 und EZH1 sind Proteine, die an der Regulierung von Genen beteiligt sind, die die Zellteilung und den Zelltod steuern. Abweichungen in der EZH2-Aktivität können zu einer atypischen Expression dieser Gene führen, was wiederum zu Tumorentwicklung, -wachstum und -progression beitragen kann.
Patienten mit Tumoren, die eine EZH2-Mutation oder Überexpression aufweisen, haben oft eine schlechte Prognose. Außerdem kann eine erhöhte EZH2-Aktivität dazu beitragen, dass Krebszellen Resistenzen gegen Therapien entwickeln. Wenn EZH2 im Rahmen gezielter Krebstherapien gehemmt wird, kann EZH1 die EZH2-Aktivität kompensieren. Die duale Hemmung von EZH2 und EZH1 könnte das Potenzial haben, die derzeitigen Limitationen in der Behandlung zu überwinden.