Monjuvi:
Von der Idee zum Medikament

Die beschleunigte Zulassung der US-amerikanischen FDA von Monjuvi markiert den Wandel von MorphoSys von einer Forschungsorganisation zu einem voll integrierten biopharmazeutischen Unternehmen.

Er sieht bei genauerer Betrachtung aus wie ein Y, und er kann mit seinen beiden oberen „Armen“ vor allem eines: eine bleibende Verbindung eingehen, und zwar ganz gezielt. Der Antikörper. Ein ganz bestimmter Antikörper namens Tafasitamab (MOR208) steht im Zentrum der nächsten Seiten: Begeben Sie sich mit dem Team von MorphoSys im Zeitraffer auf eine zehn Jahre währende Reise. Sie begann im Jahr 2010 mit einer Idee, und dank viel Einsatz, Leidenschaft, strategischem Weitblick und Durchhaltevermögen auch bei unerwarteten Hindernissen wie der COVID-19-Pandemie erreichte sie schließlich im Juli 2020 ihr Ziel mit der beschleunigten Zulassung von der US-amerikanischen FDA des Medikaments Monjuvi® (Tafasitamab-cxix) in den USA, das eine neue Behandlungsmöglichkeit für bedürftige Patienten bringt. In den USA, wo Monjuvi derzeit zugelassen ist, kann dieses Medikament Tausenden von Patienten, die mit diffusem großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL, Diffuse Large B-Cell Lymphoma) kämpfen, die Hoffnung auf eine bessere Behandlung geben.

Neuartige Antikörper zu entdecken, zu optimieren und herzustellen, um sie als Reagenzien, Diagnostika und Therapeutika einzusetzen – mit dieser Idee wurde MorphoSys vor fast 30 Jahren gegründet. Mit Monjuvi hat MorphoSys nach zehn Jahren erfolgreicher Entwicklung nun das erste eigene Medikament zu Patienten gebracht und spielt als voll integriertes biopharmazeutisches Pharmaunternehmen nun in einem Schlüsselbereich der Medizin ganz vorne mit.

„Mit der Zulassung von Monjuvi hat MorphoSys sein erstes eigenes Medikament auf den Markt gebracht und ist zu einem voll integrierten bio­pharma­zeutischen Unternehmen geworden. Für Monjuvi – und damit auch für MorphoSys – ist das mit Blick auf die weiteren potenziellen Einsatzgebiete erst der Anfang einer vielversprechenden Zukunft.“

Dr. Jean-Paul Kress,

Vorstandsvorsitzender

Aber beginnen wir ganz am Anfang.

Im Jahr 2010 hatte MorphoSys bereits einen eigenen Wirkstoff in der klinischen Entwicklung und zahlreiche weiteren Wirkstoffe im frühen, präklinischen Stadium, aber das reichte dem ambitionierten Biotech-Unternehmen nicht. „Wir wollten unsere Pipeline noch weiter ausbauen sowie Medikamente für bedürftige Patienten entwickeln und waren aktiv auf der Suche nach einem Wirkstoff mit überzeugenden präklinischen oder ersten klinischen Daten“, erklärt Dr. Barbara Krebs-Pohl, Senior Vice President und Global Head of Business Development & Licensing and Alliance Management.

Krebs-Pohl und ihr Team durchsuchten Datenbanken, bewerteten neu erschienene Studien mit Kandidaten, sprachen ihre Kontakte an, besuchten Kongresse und Konferenzen. Dann, auf einer Biotech-Konferenz in den USA, stellte das US-Unternehmen Xencor Krebs-Pohl und ihrem Team den Antikörper Tafasitamab vor. „Wir waren von Anfang an begeistert und überzeugt“, so Krebs-Pohl. Das hat verschiedene Gründe.

Tafasitamab ist ein humanisierter und Fc-modifizierter monoklonaler Antikörper, der sich gegen das Zielmolekül CD19 richtet, das selektiv auf der Oberfläche von B-Zellen, eine Gruppe weißer Blutkörperchen, vorhanden ist. CD19 verstärkt die Signalgebung des B-Zell-Rezeptors, der wiederum einen wichtigen Einfluss auf das Überleben und Wachstum der B-Zellen ausübt. CD19 war seinerzeit im Gegensatz zum verwandten Rezeptor CD20 noch vergleichsweise wenig erforscht, die Konkurrenz war also nicht sehr groß. Außerdem ist der Rezeptor bei sehr vielen B-Zell-Tumorarten und bei manchen Autoimmunerkrankungen vorhanden. Vor allem hatte Xencor den sogenannten Fc-Teil des Antikörpers optimiert, was in präklinischen Studien zu einer verbesserten Beseitigung von Tumorzellen führte. „All dies und die vorliegenden Daten ließen uns hoffen, dass Tafasitamab als Therapeutikum mit dem Zielmolekül ‚Best in Class‘ werden könnte“, meint Krebs-Pohl.

Dann wurde am 28. Juni 2010 der Deal vermeldet. Und beide Seiten waren zufrieden. Tafasitamab – damals MOR208 – gehörte von nun an zur Pipeline von MorphoSys.

„Tafasitamab bot für uns genau die richtige Balance aus Risiko und Chance: Es befand sich noch in einem frühen Entwicklungsstadium und es gab noch keine klinischen Daten, aber die präklinischen Daten waren vielversprechend und wir waren voller Hoffnung, dass es das Leben von Patienten verändern könnte.“

Dr. Barbara Krebs-Pohl,

Senior Vice President und Global Head of Business Development & Licensing and Alliance Management

„Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem diffusem großzelligem B-Zell-Lymphom haben häufig eine schlechte Prognose und brauchen dringend neue Behandlungsoptionen. Wir sind überzeugt, dass Tafasitamab das Potenzial hat, den Therapiestandard zu verbessern, und sind stolz darauf, Innovationen in diesem Bereich voranzutreiben.“

Dr. Malte Peters,

Forschungs- und Entwicklungsvorstand

Der Fokus der präklinischen Forschung lag bald auf dem Non-Hodgkin-Lymphom (NHL). Als die neuesten Zwischenergebnisse einer der ersten klinischen Studien mit Tafasitamab bei MorphoSys eintrafen, war klar: Wir haben ein Medikament. Denn ein Teil der Patienten, immerhin 30%, sprach an – und das bei einer Monotherapie mit Tafasitamab.

In präklinischen Studien hatten wir bereits gezeigt, dass die Kombination aus dem Immunmodulator Lenalidomid und Tafasitamab eine vielversprechende Wirksamkeit aufweist, was zu der Entscheidung führte, diese Kombination in einer klinischen Studie zu prüfen.

Also starteten die Entwickler die klinische Phase 2-Studie L-MIND in DLBCL, um die Wirksamkeit der Kombination aus Tafasitamab und Lenalidomid zu untersuchen. Schnell war klar, dass dies eine vielversprechende Kombination sein könnte. Auf Basis der ersten Zwischenergebnisse erteilte die FDA im Jahr 2017 den Status Therapiedurchbruch (Breakthrough-Therapy Designation), der ein wichtiger Meilenstein für eine beschleunigte Zulassung ist.

„Das war enorm motivierend für uns“, sagt Dr. Mark Winderlich, Vice President und Head of Biostatistics & Data Management. Allerdings gab es eine Herausforderung: Die L-MIND-Studie, die als explorative Studie konzipiert war, war eine einarmige Studie. Um keine Zeit zu verlieren, gingen wir in Absprache mit der FDA einen neuen Weg: Um die Daten der L-MIND-Kombinationsstudie mit Daten einer alleinigen Lenalidomid-Behandlung zu vergleichen, generierten wir einen synthetischen Kontrollarm aus Real-World-Daten.

Genügend Daten aus einer prospektiv angelegten retrospektiven Studie zu sammeln, um die Wirksamkeit der Lenalidomid-Monotherapie im Vergleich zur Tafasitamab-Lenalidomid-Kombination zu beurteilen, erwies sich als eine spannende Aufgabe: „Wir haben Ärzte in verschiedenen Ländern angesprochen und sie haben Hunderte von Patientenkarteien überprüft, um Patienten zu identifizieren, die nur mit Lenalidomid behandelt wurden und vergleichbare Merkmale wie die Patienten in L-MIND aufwiesen.“

Schritt für Schritt, Patient für Patient ging es voran. Und dann ein Aufatmen zwischen den Jahren: Am 30. Dezember 2019 wurden die notwendigen Daten mit dem Antrag auf Zulassung an die FDA geschickt.

Während sich das Team darauf konzentrierte, die Anfragen der FDA zu beantworten, ging die Arbeit weiter, um sich auf die Markteinführung vorzubereiten. Am 13. Januar 2020 trafen MorphoSys und Incyte eine Kollaborations- und Lizenzvereinbarung, um Tafasitamab weltweit weiterzuentwickeln und Patienten zur Verfügung zu stellen. Incyte ist ein attraktiver Partner, nicht nur wegen seiner Erfahrung in der Entwicklung und Vermarktung von Hämatologieprodukten – auch teilen wir dieselbe Vision, dieselben Ziele und dieselbe wissenschaftliche Kultur. Die beiden Unternehmen vermarkten Monjuvi (der amerikanische Markenname) in den USA gemeinsam, außerhalb der USA hat Incyte Vermarktungsrechte. Dies war ein weiterer vorbereitender Schritt in Richtung der möglichen Zulassung, die Ende Juli 2020, einen Monat vor dem PDUFA(Prescription Drug User Fee Act)-Datum, von der FDA erteilt wurde. Monjuvi steht seitdem in den USA zur Verfügung als erste und bisher einzige Zweitlinientherapie in Kombination mit Lenalidomid für erwachsene Patienten mit nicht anderweitig spezifiziertem rezidiviertem oder refraktärem diffusem DLBCL, einschließlich durch niedergradiges Lymphom bedingtem DLBCL, und die nicht für eine autologe Stammzelltransplantation (Autologous Stem Cell Transplant, ASCT) in Frage kommen.

Im Jahr 2019 verfügte MorphoSys über das entscheidende Element, das wir brauchten, um im DLBCL-Bereich auf den Markt zu gehen: den Wirkstoff Tafasitamab, der einen erheblichen ungedeckten Bedarf decken könnte. Tausende von Patienten mit rezidiviertem DLBCL warteten auf wirksame Behandlungsmöglichkeiten. Das war der Zeitpunkt, an dem MorphoSys die Entscheidung traf, die MorphoSys US Inc. in Boston zu gründen, um die Einführung der neuen Blutkrebstherapie vorzubereiten. Für das Team war das Ziel ganz klar: „Wir mussten uns darauf vorbereiten, das medizinische Fachpersonal in Bezug auf die neue Behandlungsoption zu schulen, damit die ersten Patienten rechtzeitig von der Behandlung profitieren konnten“, sagt Dr. Nuwan Kurukulasuriya, Senior Vice President und Global Head of Medical Affairs. MorphoSys US Inc. wuchs von einem Team von einer Person im Jahr 2019 zu einer kommerziellen und medizinischen Organisation mit 150 Mitarbeitern im Jahr 2020 und leitete damit die Transformation von MorphoSys zu einem voll integrierten biopharmazeutischen Unternehmen ein.

Vor der Zulassung von Monjuvi mussten mehrere Ziele erreicht werden. Die ersten bestanden darin, den Weg des Patienten zu verstehen und das medizinische Fachpersonal über die wissenschaftliche Relevanz des CD19-Antigens als Zielmolekül für monoklonale Antikörper in DLBCL aufzuklären. Außerdem musste das Team umfassend in Bezug auf das klinische Management von DLBCL und das Monjuvi-Profil geschult werden. „Unser Ziel war es von Anfang an, sicherzustellen, dass diese Behandlungstherapie zu den Patienten gelangt, die davon profitieren können“, sagt David Trexler, President von MorphoSys US Inc.

Als die US-amerikanische FDA die beschleunigte Zulassung von Monjuvi erteilte, wurde das MorphoSys-Vertriebsteam innerhalb von Tagen zertifiziert und begann in der ersten Woche damit, Ärzte anzusprechen, um die neue Behandlungsmöglichkeit vorzustellen – in dem Wissen, dass für Patienten mit dieser aggressiven Form von Blutkrebs jeder Tag zählt. Am 31. Juli 2020 gaben MorphoSys und Incyte bekannt, dass die US-amerikanische FDA Monjuvi zugelassen hat. Monjuvi wurde am 5. August an spezialisierte Vertriebshändler in den USA ausgeliefert. Die erste Kundenbestellung ging am 7. August ein, und der erste Patient wurde am 13. August behandelt, weniger als zwei Wochen nach der Zulassung.

„Es war inspirierend zu sehen, wie unser Team aus verschiedenen Teilen des Unternehmens und über den Atlantik hinweg zusammenkam und alle mit einer gemeinsamen Mission zusammenarbeiteten, um Monjuvi – eine wichtige neue Krebstherapie – zu Gesundheitsdienstleistern und Patienten mit dringendem Bedarf in den USA zu bringen.“

Dr. Roland Wandeler,

Chief Operating Officer

Ann Merchant,

Vice President und Head of Global Supply Chain

„Dank des hohen Bewusstseins für Dringlichkeit, Mut und der Zusammenarbeit unserer Mitarbeiter und Partner haben wir es in Rekordzeit geschafft, eine robuste Lieferkette für Monjuvi aufzubauen“, sagt Daniel Palmacci, Senior Vice President und Global Head of Technical Operations. Dieser Erfolg wurde durch das Team im Bereich Technical Operations ermöglicht. Bereits 2010 haben wir parallel zur präklinischen Forschung an Tafasitamab mit einem spannenden Projekt begonnen, nämlich der technischen Entwicklung eines Herstellungsprozesses, der im Laufe der Jahre zu einem hochentwickelten, robusten und großmaßstäblichen Prozess ausgebaut wurde, der Monjuvi heute zuverlässig liefert“, sagt Dr. Ralf Ostendorp, Senior Vice President und Head of CMC (Chemistry, Manufacture & Control). Eine effiziente kommerzielle Lieferkette musste auch vor der Zulassung von Monjuvi von Grund auf neu aufgebaut werden. Das nahm Ann Merchant in die Hand, Vice President und Head of Global Supply Chain. „Am Anfang hatten wir nur die zwei Enden: Auf der einen Seite stand das unetikettierte Produkt und auf der anderen Seite die Patienten, die dieses Medikament brauchten“, erklärt Merchant.

Langsam nahm das Liefernetzwerk Gestalt an: In Deutschland werden die Antikörper produziert und abgefüllt, dann werden sie in ein zentrales Distributionszentrum in den USA verschifft. Von diesem Distributionszentrum beziehen die spezialisierten Vertriebshändler dann Monjuvi und verkaufen es an die Kliniken, die es bestellen.

Vor der Zulassung waren viele Probeläufe und Abstimmungsprozesse erforderlich. Merchant und das erweiterte Team Technical Operations funktionieren bis heute als Koordinationsstelle für alle Versorgungsthemen, damit alle Abläufe sauber ineinandergreifen und die Menge sowie das Timing der Versorgung stimmen. „Wir haben über mehrere Monate einmal wöchentlich mit allen Beteiligten konferiert – und dann, als die Markteinführung näher rückte, täglich. Das erforderte viel Geduld und Durchhaltevermögen, aber wir waren alle engagiert, unser Bestes zu geben. Uns war klar, dass hier etwas Besonderes begann.“

Entsprechend hoch war die Motivation, als es so weit war. Die beschleunigte Zulassung erteilte die US-amerikanische FDA an einem Freitagnachmittag, und noch am Wochenende setzte sich die Lieferkette in Bewegung. Drei Arbeitstage später wurden die ersten Fläschchen an spezialisierte Vertriebshändler verschickt.

Und jetzt? Lieferkette steht, alles läuft, fertig? Merchant lächelt. „Jede Lieferkette kann in Bezug auf Geschwindigkeit, Kosten und Zuverlässigkeit optimiert werden. Darauf konzentrieren wir uns jetzt.“ Und wenn es weitere Zulassungen für MorphoSys geben wird, weiß Merchant schon, mit welchen Partnern sie die Sache angehen wird.

„Dank des hohen Bewusstseins für Dringlichkeit, Mut und der Zusammenarbeit unserer Mitarbeiter und Partner haben wir es in Rekordzeit geschafft, eine robuste Lieferkette für Monjuvi aufzubauen“

Daniel Palmacci,

Senior Vice President und Global Head of Technical Operations

„Wir bauen jeden Tag an den Brücken zu anderen DLBCL-Interessengruppen. Das hilft nicht nur dem Unternehmen, es kommt auch ganz konkret Patienten und Ärzten zugute.“

Christopher Mancill,

Senior Vice President und Head Global & US Value, Access & Policy

Christopher Mancill, Senior Vice President und Head Global & US Value, Access & Policy, und Jill Robinson, Senior Director Public Policy & Advocacy, konzentrieren sich darauf, die Sichtweise von externen Stakeholdern zu verstehen. Sie wollen wissen: Womit haben DLBCL-Patienten besonders zu kämpfen? Wie könnte man Betroffenen mit unzureichendem Versicherungsschutz helfen? Und mit welchen besonderen Herausforderungen haben die behandelnden Ärzte täglich zu kämpfen?

Wie bei allen Krankheiten gibt es verschiedene Gruppen und Organisationen, die Menschen, die von Blutkrebs betroffen sind, unterstützen – jeweils mit eigenen Interessen und Bedürfnissen. Dazu gehören Forschergruppen, Patientenorganisationen, Stiftungen und Interessenvertreter aus der Politik. MorphoSys, als Entwickler und Lieferant einer potenziell lebensverlängernden Therapie für DLBCL, gehört spätestens seit der Zulassung in dieses Universum.

Christopher Mancill und Jill Robinson kümmern sich seit 2019 darum, MorphoSys in diesem Universum nachhaltig zu verankern. „Wir bauen ständig Brücken“, sagt Mancill. Sie organisieren Zusammenkünfte mit den Interessengruppen, vernetzen sich und werden vernetzt.

„Es geht bei all dem um einen Austausch untereinander – und zugleich um eine fruchtbare Beziehung, darum, einander zu unterstützen und gemeinsam etwas zu erreichen“, sagt Robinson. So gewährt MorphoSys gezielt dort Unterstützung, wo sie gebraucht wird. Gerade während der COVID-19-Pandemie etwa haben viele Patienten Schwierigkeiten, sicher zur Behandlung in die Klinik zu kommen – MorphoSys gewährt über eine Partnerorganisation finanzielle Hilfen, die berechtigten Patienten einen risikoarmen Transport ermöglichen. Auch die behandelnden Ärzte brauchen noch Unterstützung, um die beste Therapieentscheidung für ihre Patienten zu treffen – MorphoSys unterstützt eine Organisation, die unabhängige Leitlinien auf Basis eines Entscheidungsbaums für die tägliche Praxis entwirft. „Das sind nur zwei von vielen Beispielen, wo wir zugehört haben und nun versuchen, etwas zu bewegen“, sagt Mancill.

Seit einiger Zeit laden Mancill und Robinson auch Patienten dazu ein, mit den Mitarbeitern von MorphoSys zu sprechen. „Nach solchen Terminen bekomme ich oft Dankesmails von Kollegen, die ich bisher nicht gekannt habe“, sagt Robinson. „Wenn die Patienten ihre Geschichte erzählen, wird uns vor Augen geführt, wie sehr sie auf uns und das Potenzial von Monjuvi bauen. Wir sind häufig wortwörtlich ihre letzte Hoffnung. Das ist sehr bewegend. Aber zugleich ist es auch ein enormer Motivationsschub für mich und meine Kollegen, zu sehen: Was wir tun, rettet Leben.“

„Manchmal macht es schon den entscheidenden Unterschied, wenn ein Patient einen sicheren Transport zur Klinik gestellt bekommt. Da weiß ich: Mit meiner Arbeit kann ich wortwörtlich etwas bewegen.“

Jill Robinson,

Senior Director Public Policy & Advocacy

Die Patienten stehen im Mittelpunkt. Sie sind es, die das gesamte Team von MorphoSys motivieren, über sich selbst hinauszuwachsen und unser erstes eigenes Medikament Monjuvi zu dem Erfolg zu machen, der es heute bereits ist.

Es gibt einen großen ungedeckten medizinischen Bedarf für Patienten mit R/R DLBCL: In den USA, wo Monjuvi derzeit zugelassen ist, könnten jährlich potenziell 10.000 Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem DLBCL, die nicht anderweitig spezifiziert sind oder für die es bisher fast keine Behandlungsmöglichkeiten mehr gab, neue Hoffnung schöpfen. Auf Einladung von Jill Robinson und Christopher Mancill haben einige Patienten die Möglichkeit, zu MorphoSys zu kommen, sich hinzusetzen und von ihrer ganz eigenen Geschichte zu erzählen – und von der Hoffnung zu berichten, die sie mit Monjuvi verbinden.

„Mit der Zulassung hat ein erfolgreicher Marathon von zehn Jahren Entwicklungszeit einen Höhepunkt erreicht. Dieser Meilenstein gibt uns Energie und Zuversicht für die nächste Strecke, die vor uns liegt, und für die Entwicklung von Tafasitamab als potenzielle Backbone-Therapie bei B-Zell-Malignomen“, sagt Dr. Jean-Paul Kress, Vorstandsvorsitzender.

Getragen vom Erfolg in den USA arbeiten MorphoSys und Incyte nun daran, Tafasitamab den DLBCL-Patienten weltweit zugänglich zu machen. Die Zulassung in der EU, der Schweiz und Kanada wurde bereits beantragt, weitere Länder sollen folgen.

Aufgrund der nun bestätigten Daten zu Wirksamkeit, Verträglichkeit und Nebenwirkungen von Monjuvi laufen inzwischen gezielte Studien zu weiteren und früheren Einsatzmöglichkeiten in der Behandlung von Blutkrebs.

Ein Meilenstein in der Entwicklung von Monjuvi ist erreicht. Und mit dem Erreichen dieses Meilensteins sind viele neue Möglichkeiten in greifbare Nähe gerückt.