MorphoSys präsentiert mit Ylanthia® die nächste Generation der Antikörpertechnologien

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Die MorphoSys AG (Frankfurt: MOR; Prime Standard Segment; TecDAX) präsentierte heute erstmals mit der Ylanthia®-Bibliothek die nächste Generation seiner Antikörpertechnologien. Die Technologie wurde auf der Fachkonferenz 'Antibody Engineering and Antibody Therapeutics 2011' in San Diego vorgestellt. MorphoSys erwartet, dass Ylanthia einen neuen Standard in der Entwicklung von therapeutischen Antikörpern in der Pharmaindustrie in diesem Jahrzehnt und darüber hinaus prägen wird. Die kommerzielle Anwendung der Technologie beginnt in 2012.
 
'Ylanthia geht einen Schritt weiter als alle derzeitigen Antikörpertechnologien, unter denen bereits unsere HuCAL-Plattform den vermutlich erfolgreichsten Vertreter darstellt', erklärte Dr. Simon Moroney, Vorstandsvorsitzender der MorphoSys AG. 'Wir sind davon überzeugt, dass die Erfolgsgeschichte der therapeutischen Antikörper noch deutlich ausgebaut werden kann, wenn bestimmte Hindernisse aus dem Weg geräumt werden. Ylanthia adressiert zahlreiche Faktoren, die den Erfolg dieser Medikamentenklasse derzeit noch begrenzen. Diese innovative Plattform bietet attraktive kommerzielle Chancen für MorphoSys durch eine ganze Reihe an künftigen Antikörpermedikamenten für uns und unsere Partner.'
 
Die derzeit existierenden Technologien erschweren die erfolgreiche Entwicklung von therapeutischen Antikörpern in zweierlei Hinsicht. Zum einen scheitern viele Antikörperprogramme in der späteren Entwicklung aufgrund mangelhafter biophysikalischer Eigenschaften, durch die der Wirkstoff als 'nicht entwickelbar' eingestuft wird. Wenn ein Antikörper nicht in größerem Maßstab hergestellt werden kann oder sonstige Eigenschaften seine Handhabung negativ beeinflussen, sinken die Chancen einer erfolgreichen Kommerzialisierung. Zum anderen scheitern frühere Technologiegenerationen daran, Antikörper gegen alle möglichen Ansatzpunkte (Epitope) krankheitsrelevanter Zielmoleküle zu liefern. Dies kann dazu führen, dass höchst vielversprechende Zielmoleküle zu Unrecht verworfen werden. Ein Mangel an struktureller Vielfalt, also an Diversität bei der Generierung der Antikörper bedingt, dass nicht alle Möglichkeiten an ein aussichtsreiches Zielmolekül zu binden, ausgeschöpft werden und dessen Rolle im Krankheitsverlauf verkannt und mitunter unterschätzt wird. Die Ylanthia-Technologie wurde spezifisch darauf zugeschnitten, diese Hürden zu beseitigen.
 
Ylanthia repräsentiert eine umfangreiche Sammlung, oder Bibliothek, menschlicher Antikörper. Wegweisend bei der Konstruktion und dem Entwurf der Bibliothek war das Ziel, die höchstmögliche Qualität zu erreichen. Zu den Eigenschaften, die Ylanthia von anderen Technologien abheben, zählen:

  • Größe und Kombination der Antikörpergene: Ylanthia ist die derzeit größte, bekannte Antikörper-Bibliothek im Fab-Format mit mehr als 100 Milliarden unterschiedlichen, vollständig humanen Antikörpern. Ylanthia basiert dabei auf 36 vorab ausgewählten, natürlich vorkommenden Kombinationen der Gene für die schwere und leichte Proteinkette eines Antikörpers, wodurch eine bislang unerreichte strukturelle Vielfalt erreicht wird. Große Sorgfalt floss ferner in die Konstruktion der Antigenbindungsstellen. Die Diversität der Bibliothek soll es ermöglichen, Antikörper gegen bislang unerreichte Zielmoleküle zu liefern und eine einzigartige Abdeckung aller möglichen Ansatzstellen zu erzielen.
  • Biophysikalische Eigenschaften: Die verwendeten Antikörpergene wurden vorselektiert nach den Kriterien Expressionsrate, Stabilität und Aggregationsverhalten. Ein Fokus auf höhere Stabilität und Stresstoleranz wird die Haltbarkeit der resultierenden Antikörper-Produkte verbessern und deren Lagerung vereinfachen sowie zu einer größeren Stabilität im Serum von Patienten führen. Dies könnte die Produktion und Verabreichung der Wirkstoffe kosteneffizienter gestalten. Eine höhere Löslichkeit der Antikörper soll Verabreichungsformen wie etwa die subkutante Verabreichung ermöglichen, die  für Patienten bequemer angewendet werden können.
  • Optimierung: Im Bedarfsfall können Antikörper aus der Ylanthia-Bibliothek mit Hilfe der firmeneigenen Slonomics®-Technologie von MorphoSys weiter optimiert werden. MorphoSys ist seit der Akquisition der Sloning BioTechnology GmbH in 2010 alleiniger Anbieter der Slonomics-Technologie. Ylanthia unterscheidet sich damit in einem zentralen Aspekt von der HuCAL-Technologie, die auf einem modularen Design der Antikörpergene mit vordefinierten Genkassetten aufbaute. Slonomics ermöglicht die Optimierung von Ylanthia-basierten Antikörpern mit bislang unerreichter Geschwindigkeit und Flexibilität.

'Bei Ylanthia haben wir, noch mehr als bei früheren Technologiegenerationen, darauf geachtet, die intrinsische Qualität der Antikörperbibliothek zu erhöhen', kommentierte Dr. Marlies Sproll, Forschungsvorstand der MorphoSys AG. 'Indem wir die wenigen verbliebenen Schwachstellen adressieren, die zu Verzögerungen von Antikörperprogrammen führen können, erwarten wir, mit Ylanthia Zeitersparnisse bei der Entwicklung antikörperbasierter Medikamente und höhere Erfolgsraten zu erzielen. Die bislang unerreichte funktionelle Diversität von Ylanthia sollte es ermöglichen, alle Ansatzmöglichkeiten an ein krankheitsrelevantes Zielmolekül auszuschöpfen, mitunter einzigartige Wirkstoffkandidaten liefern und möglicherweise auch zur erneuten Betrachtung von krankheitsrelevanten Zielmolekülen führen, die mit anderen Technologien untersucht und fälschlicherweise ad acta gelegt wurden.'
 
 
Mehr Informationen zu MorphoSys neuer Antikörperbibliothek unter: www.morphosys.de/ylanthia
 
Ylanthia® und 100 billion high potentials(TM) sind Warenzeichen der MorphoSys AG.